23.07.2011 – 23.10.2011
Mit über 450 Arbeiten von Otto Dix, die Mehrzahl davon auf Papier, gehört die Friedrichshafener Sammlung zu den umfangreichsten weltweit. Insbesondere Druckgrafiken aus allen Schaffensperioden geben einen Überblick über das Gesamtwerk eines der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts.
Anlässlich des 120. Geburtstags von Otto Dix zeigt das Zeppelin Museum eine Auswahl der Frauenbildnisse aus dem eigenen Bestand. Gegliedert in vier Bereiche zeigt die Ausstellung Porträts der Familie Dix, Bildnisse illustrer Damen der Gesellschaft, von Dirnen des Rotlichtmilieus und anderen Nachtgestalten.
Dem Porträt maß Dix selbst einen hohen Stellenwert bei. Vor allem Frauen, die etwas Markantes aufwiesen und ihm bei seinen Streifzügen durch die Umgebung ins Auge stachen, erhob er zu seinen Bildthemen. Maßstab der eigenen Arbeit war dabei nicht das explizit Hässliche oder atemberaubende Schönheit, sondern allein die Wirklichkeit. Zuweilen mit viel Humor hob Dix überspitzt die Besonderheiten eines jeden Modells hervor. Kritisch, nicht beschönigend – eben mit dem ihm eigenen Blick – schuf Dix auf diese Weise unzählige Porträts unterschiedlichster Charaktere.
Aus Vorliebe für das Direkte sprach Dix oft von „Weibern“, statt von Frauen und Mädchen. In seinem Leben spielten sie stets eine besondere Rolle. Sie verkörperten für ihn Lust und Versuchung, Fruchtbarkeit und Mutterschaft, waren Inbegriff für Schönheit und Vergänglichkeit des Lebens.